AUSSTELLUNGEN

Where ART you from?
23.01.2018 - 03.03.2018
Aatifi, Ali Kanaan, Emad Korkis, Sara Nabil, Razan Sabbagh, Lara Ziyad 

Kuratorinnen: Jessica Fritz, Julia König, Anna Mohrdiek

Malerei, Fotografie, Installationen, Performances, Lesungen und mehr
Where ART you from?
Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Frage, wie Künstler*innen anderer Herkunft ihr Ankommen in Deutschland in ihrem Werk verarbeiten. Das Thema lässt mannigfache individuelle Interpretationen zu, und so sind vielfältige künstlerische Antworten zu sehen: Drückt der Begriff einen Zustand oder ein Gefühl aus? Wird er als Bestandteil oder als Hindernis für den eigenen kreativen Schaffensprozess wahrgenommen? Und vor allem: Wie und wo zeigt er sich in der Kunst?
 
Das Konzept haben die Kuratorinnen gemeinsam mit den Künstler*innen und der Galeristin weiterentwickelt. Diese partizipative, für eine Gruppenausstellung ungewöhnliche Vorgehensweise mündete Ende Oktober 2017 in einen zweitägigen Workshop in der Galerie, in dessen Rahmen sich alle Beteiligten über die Auswahl der Werke, deren Platzierung und mögliche kuratorische Verbindungen zwischen ihnen austauschten.
 
Auch die Gäste sind eingeladen, sich am Dialog zu beteiligen – während des Besuchs der Ausstellung genauso wie im Rahmen des Begleitprogramms. Denn der Begriff des Ankommens ist von Erwartungen und Annahmen geprägt und mit unterschiedlichen Bedeutungen aufgeladen – je nachdem ob man ihn aus Sicht der „Ankommenden“ oder der „Mehrheitsgesellschaft“ betrachtet.
 
Einen wichtigen Teil der Ausstellung bilden die Biografien, die keinerlei dokumentarischen Anspruch verfolgen: Die Künstler*innen haben selbst entschieden, was sie vermitteln möchten und wie sie dies künstlerisch integrieren. Diese zusätzliche Perspektive sowohl auf die Werke als auch auf deren Schöpfer*innen verdeutlichen, dass sich Lebensgeschichte und Werk nicht voneinander trennen lassen.
 
 
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Aatifi
Der in Afghanistan ausgebildete Meisterkalligraf hat durch die Verwendung von Fragmenten arabischer Zeichen eine eigenständige Formensprache entwickelt. Mit seinem Studium der Malerei in Kabul und Dresden begann er, die klassischen kalligrafischen Stile mit Elementen moderner Malerei zu abstrakter zeitgenössischer Kunst zu verbinden. Damit legte er das Fundament für eine universelle Bildsprache. Seine Werke werden in Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt, darunter eine viel beachtete Einzelausstellung im Pergamonmuseum in Berlin (2015). Aatifi lebt in Bielefeld.
-> www.aatifi.de
 
 
Ali Kanaan
Der Künstler arbeitet seit mehreren Jahren als freier Fotograf, sein großes Interesse gilt der Dokumentarfotografie. Mit der Serie „Flüchtling auf Lebenszeit“ zeigt er Menschen und Lebenssituationen aus dem Flüchtlingscamp El Buss im Libanon, in dem er selbst geboren wurde. Neben der ästhetischen Aussage der Fotos steht bei ihm immer auch eine politische, denn er möchte mit seinen Arbeiten auf die Situation in El Buss und die dort lebenden Menschen aufmerksam machen. Kanaan lebt in Berlin.

 
Emad Korkis
Der in Wiesbaden lebende Künstler studierte Malerei an der Fakultät der Schönen Künste in Damaskus – unter anderem bei Safwan Dahoul, der eine neue Kunstrichtung der arabischen Moderne prägte. Korkis’ Ankommen in Deutschland im Jahr 2008 war für ihn ein einschneidendes Erlebnis und, wie er selbst sagt, gleichermaßen Anlass wie Quelle für neue inspirative Kraft. In der Ausstellung zeigt sich sich dies durch drei seiner Werke, die jeweils eine andere Phase seines neuen Lebens wiederspiegeln.
-> www.emadkorkis.com

 
Sara Nabil
Bereits mit 14 Jahren zeigte Sara Nabil ihre Werke in der Ausstellung „Make Art not War“ – der ersten Ausstellung für Künstlerinnen in Kabul, die auch nach Deutschland wanderte. In ihrer Heimat brachte sich die 22-Jährige mit ihrer Kunst in Lebensgefahr und musste flüchten. Die zentralen Inhalte ihrer Installationen sind vor allem politisch und sozial motiviert. In Deutschland hat die Künstlerin bereits an zahlreichen Ausstellungen teilgenommen. Nabil lebt in Wiesbaden.

 
Razan Sabbagh
Seit ihrer Ankunft in Deutschland im Jahr 2013 ist Sabbaghs Kunst von der Situation in ihrem Heimatland beeinflusst. Die Arbeiten der Künstlerin – Malereien, Installationen, Performances – erzählen von ihrem Alltag in Deutschland und ihren Erinnerungen an Syrien, von gegensätzlichen Gefühlen und Erlebnissen wie Stille und Kriegslärm, Sicherheit und Angst, Leben und Tod. Sabbagh stellt international aus und lebt in Hamburg.
-> www.razansabbagh.com 
 
 
Lara Ziyad
In Riad als Tochter palästinensischer Eltern geboren und aufgewachsen zu sein, bedeutet für Lara Ziyad, dass politische Konflikte von Geburt an ihr Leben bestimmt haben. Die Künstlerin arbeitete 15 Jahre als Architektin und studiert zurzeit Kunst an der Universität der Künste in Berlin. Ihr vielseitiges Werk beinhaltet Collagen, Land-Art, Video-Installationen und Fotografien. Es handelt von Identität, der Politisierung des weiblichen Körpers und ihrem kulturellen Background. Ziyad lebt in Berlin.
 
 
 
Begleitprogramm zur Ausstellung
 
Sa  20/01 - 18 Uhr:          Vernissage mit den Künstler*innen
Do 01/02 - 19 Uhr:          „Sechzehn Wörter“, Lesung mit Nava Ebrahimi
Do 08/02 - 19 Uhr:          „Flüchtling auf Lebenszeit“, Filmscreening (Ausschnitte) mit Ali und Mo Kanaan
Sa  10/02 - 16 Uhr:         „Die Legende des Bandes“, Bildklangtext mit Emad Korkis und Enkhtuya Jambaldorj
Do 22/02 - 19 Uhr:           Arabisch-deutscher Literaturabend mit Ramy Al-Asheq
Sa  24/02 - 19 Uhr:          Künstlerinnengespräch mit Sara Nabil, Razan Sabbagh, Lara Ziyad
Di   27/02 - 19 Uhr:         „Wie klingt, Where ART you from?" mit Percussionist Sebastian Flaig
Sa  03/03 - 13-18 Uhr:     Letzter Tag, letzte Chance
 
 
Führung durch die Ausstellung 30 Minuten vor jeder Veranstaltung, dialogische Führungen auf Anfrage.


Kontakt Kuratorinnen: fritzkoenigmohrdiek@gmail.com

 
 
Eine Kooperation mit              Gefördert von  
Galerie Berlin-Baku GmbH
Großgörschenstrasse 7, 10827 Berlin
Tel. +49 30 - 23 63 55 56
info@galeriebb.de
ab 28.7.2018 geschlossen (Sommerpause)

Verkehrsverbindungen:
U-Bahn: U7 Kleistpark
S-Bahn: Yorckstraße
Bus: M48, M85, 106, 187, 204
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